Was ist die Amniocentese?
Eine Punktion des Fruchtsackes (Fruchtwasserpunktion) wird als Amniocentese bezeichnet.
Welche Indikation hat die Amniocentese?
- Abnormales cDNA-Screeening (NIPT: nichtinvasiver pränataler Test)
- Im Ultraschall detektierte fetale Fehlbildungen
- Verdacht auf fetale genetische Erkrankungen (u.a. Aneuploidien, Mikrodeletion, Mikroduplikation)
- Verdacht auf metabolische Erkrankungen
- Frühe Wachstumsretardierung
- V.a. fetale intrauterine Infektion
- verdicktes Nackenödem
Wie wird die Amniocentese durchgeführt?
Die Amniocentese wird während der kontinuierlichen Ultraschallkontrolle unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Die Punktion erfolgt mit einer nur 0,7 mm durchmessenden Punktionsnadel.
Seit 2008 wird die Amniocentese mit der von Prof. Dr. Michael Tchirikov entwickelten atraumatischen Nadel („Tchirikov 29G Nadel“) mit einem Durchmesser von nur 0,34 mm durchgeführt, um die Komplikationen, besonders bei Vorliegen einer chorioamnialen Dissoziation, zu vermeiden. Damit wird die Verletzung der amnialen Membran 36fach reduziert.
Wann kann die Amniocentese durchgeführt werden?
Ab der 16+0 SSW kann die Fruchtwasserpunktion durchgeführt werden.
Wie sind die Komplikationen?
Die Komplikationsrate liegt bei erfahrenen Fetalchirurgen bei unter 0,1%.
Zu den häufigsten Komplikationen zählen Blutung, Fruchtwasserabgang oder Leckage (Tröpfeln des Fruchtwassers aus der Einstichstelle), Verletzungen. Bei der Verwendung einer atraumatischen 29G Nadel kam es bis heute zu keinen Komplikationen.
Nach der Punktion wird eine Ultraschallkontrolle durchgeführt.