Was ist die TRAP-Sequenz?
Die TRAP-Sequenz (twin reversed arterial perfusion) gehört zu den Komplikationen einer monochorialen Zwillingsschwangerschaft (das bedeutet, dass sich die Zwillingskinder nur eine Plazenta teilen), bei der bei einem Zwilling ein Akardius (kein Herz) und auch sehr oft ein Akranius (kein Kopf) vorliegen.
Der betroffene und in keinem Fall überlebensfähige Zwilling wird von dem gesunden über arterio-venösen Anastomosen versorgt (daher der Name TRAP-Sequenz). Anastomosen sind Verbindungen zwischen Blutgefäßen, hier zwischen den beiden Zwillingen.
Die TRAP-Sequenz ist eine Rarität in der Geburtshilfe und kommt lediglich bei 1:35.000 Geburten vor.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose wird bereits in der Frühschwangerschaft mittels Ultraschall gestellt.
Wie ist die Prognose für das gesunde Kind?
Weil das Herz des gesunden Fetus zwei Körper zu versorgen hat, führt dies oft zum Herzversagen des pumpenden Zwillings, Polyhydramnion, Frühgeburt und einer Mortalitätsrate bis zu 41%.
Wie wird die TRAP-Sequenz behandelt?
Es gibt mehrere Methoden, den Akardius-Akranius Zwilling vom Kreislauf des gesunden Feten zu trennen. Gängig ist die Laserkoagulation der plazentaren Anastomose oder der Nabelschnur. Hierfür wird eine ultradünne Gerätetechnik mit einer 1mm Optik verwendet, um die Risiken der fetoskopischen Operation zu reduzieren.
Wie wird die Laser-OP durchgeführt?
Die Laser-Operation erfolgt normalerweise unter Lokalanästhesie der Bauchdecke. Die ultradünne 1 mm Optik reduziert die Gefahr des vorzeitigen Blasensprunges nach der durchgeführten Fetoskopie. Am Ende der Operation wird mit dem Doppler-Ultraschall sorgfältig geprüft, ob die Gefäßversorgung des Akranius-Akardius komplett unterbrochen ist.
Insgesamt sind erst sehr wenig Operationen bei diesem Krankheitsbild durchgeführt worden, da die Erkrankung nur extrem selten auftritt.