Was ist TAPS?
Die twin anaemia-polycytaemia Sequenz (TAPS) ist ein Symptomenkomplex mit einer signifikanten Hämoglobin-Differenz zwischen den beiden Zwillingen bei einer monochorialen Zwillingsschwangerschaft, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sich beide Feten lediglich eine Plazenta teilen.
Die TAPS kann in bis zu 13% nach der Laser-Therapie im Falle eines Übersehens der arterio-arteriellen Anastomosen bei einem feto-fetalen Transfusionssyndrom (TTTS) vorkommen und stellt somit dessen Komplikation dar. Bei einem Re-TTTS nach der Laser-Therapie (in einigen Studien bis 14%) liegt das neonatale Überleben nur bei 43%. Am Ende der Laser-Operation beim TTTS muss es absolut sicher sein, dass alle plazentaren Anastomosen zwischen beiden den Feten gründlich verschlossen sind. Das Übersehen der Anastomosen kann die Situation sogar verschlechtern.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Die Diagnose der TAPS wir mittels Doppler-Ultraschall gestellt. Dabei wird die maximale Geschwindigkeit in der Arteria cerebri media (die Hauptarterie im Gehirn) mit dem Doppler-Ultraschall gemessen. Bei einer fetalen Anämie nimmt die Blutflussgeschwindigkeit signifikant zu.
Wie wird die TAPS behandelt?
Im Falle einer Kombination mit einem feto-fetalen Transfusionssyndrom wird eine Laser-Koagulation der plazentaren Anastomosen durchgeführt.
Hierbei werden zuerst die arterio-venöse Anastomosen des anämischen Kindes verschlossen, um eine Bluttransfusion vom Geschwisterkind zum anämischen Kind während der Operation zu ermöglichen. Das könnte zum Überleben beider Kinder beitragen.
Wie wird die Laser-OP durchgeführt?
Die Laser-Operation erfolgt normalerweise unter Lokalanästhesie der Bauchdecke und analog zu der bei Vorliegen eines feto-fetalen Transfusionssyndroms (TTTS). Es wird eine ultradünne 1 mm Optik verwendet, um die Gefahr des vorzeitigen Blasensprunges nach der Fetoskopie durch die Minimierung der Verletzung der amnialen Membran zu reduzieren.
Die Anastomosen werden lokalisiert und mittels Laser koaguliert.
Am Ende der Operation muss sorgfältig geprüft werden, ob alle Anastomosen verschlossen sind. Im Anschluss daran kann eine Reduktion der Fruchtwassermenge über die Operationsgerätschaften durchgeführt werden.