Hydrothorax und Shunt-Implantation:
Indikation und Durchführung

Patienteninformation – Was sollen Sie wissen, was sollen Sie fragen?

Was ist ein Hydrothorax?

Der Hydrothorax (griech: wassergefüllter Brustkorb) ist durch eine Flüssigkeitsansammlung in einer oder beiden Brusthöhlen gekennzeichnet.

Wie wird die Diagnose gestellt?

Die Diagnose wird mittels Ultraschall gestellt. Man findet bei dem betroffenen Fetus Flüssigkeit im Thoraxbereich. Die Lungen und andere Organe des Thorax sind dadurch komprimiert.

Welche Prognose hat das Kind mit einem Hydrothorax?

Die Prognose hängt von der Ursache und Ausprägung des Hydrothorax ab.
Eine genetische Ursache, Kombination mit dem generalisierten Hydrops fetalis oder eine fetale Infektion verschlechtern das neonatale Outcome signifikant. Es wird den Patientinnen oft eine humangenetische Analyse angeboten.
Ein ausgeprägter beidseitiger Hydrothorax kann zu einer Unterentwicklung der Lunge (Lungenhypoplasie) führen.
In einigen Fällen wurde ein spontanes Verschwinden des Hydrothorax beobachtet.

Wie wird die Shunt-Implantation durchgeführt?

Die Shunt-Implantation findet während der Ultraschallkontrolle unter sterilen Bedingungen statt.
Vorab wird eine Lokalanästhesie in die Bauchdecke appliziert. Die Punktion des fetalen Thorax wird mit einer 1,2 mm durchmessenden Punktionsnadel durchgeführt. In einigen Fällen wird ein Pig-Tail-Katheter in die Thoraxhöhle implantiert.

Wann kann man die Shunt-Implantation durchführen?

Ab der 16+0 SSW kann die Shunt-Implantation durchgeführt werden.

Welche Komplikationen gibt es?

Die Komplikationsrate ist bei erfahrenen Fetalchirurgen sehr gering.
Die häufigsten Komplikationen sind die Shunt-Dislokation und der vorzeitige Blasensprung.

Anderen Komplikationen wie Blutung, Verletzungen oder Infektionen kommen sehr selten vor (<1%).
Bei einer Shunt-Dislokation wird ggf. eine Re-Implantation angeboten.

Nach der Shunt-Einlage wird eine Ultraschallkontrolle durchgeführt. Hierbei wird Folgendes überprüft:

  • Shunt-Position
  • Fetale Herzfrequenz (mittels Doppler-Ultraschall)
  • Fruchtwassermenge
  • Ausschluss einer Komplikation

Berliner Zentrum für Pränataldiagnostik und Fetalchirurgie

Prof. Dr. med. Michael Tchirikov

Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie
Schwerpunkt: Spezielle Geburtshilfe und Pränatalmedizin

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